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Wasserverbrauch für Fleisch

In Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach Trinkwasser immer wichtiger. Nicht wenige Wissenschaftler*innen sprechen von Wasserkriegen in der Zukunft. Wie sieht es aktuell mit der Wasserverschwendung aus? Vor allem in der Tiernahrungsindustrie werden enorme Mengen an Wasser vergeudet und verschmutzt.

Wasserverbrauch für Fleisch: Wie hoch ist der Verbrauch wirklich? Zahlreiche Wissenschaftler*innen haben sich mit dieser Frage beschäftigt und Studien zusammengestellt in der sie dieser Frage auf den Grund gehen wollen. Der Konsum von Fleisch, Milchprodukten und Molkereiprodukten, Eier, Fisch und anderen tierischen Produkten stellt neben dem enormen Tierleiden auch andere große Probleme dar. Die Ressourcenverschwendung sowie die Wasserverschmutzung durch die Tierhaltungen sind enorm.

Nur knapp 3% des globalen Wassers gelten als Trinkwasser. Allerdings können für die knapp 8 Milliarden Menschen auf der Erde nur rund 0,4% Trinkwasser erschlossen werden. Die restlichen 2,6% sind unzugänglich für Mensch und Tier. Diese Vorkommen liegen im polaren Eis oder Gletschern eingeschlossen, sind in der Atmosphäre oder im Boden gespeichert, stark verschmutzt, mit antibiotikaresistenten Keimen belastet, oder liegen zu weit unter der Erdoberfläche, um entnommen werden zu können. 

Wasserverbrauch für Fleisch

Den größten Anteil am Wasserverbrauch in der Tiernahrungsindustrie nimmt die Erzeugung von Tierfuttern ein. Für die Herstellung von 1 kg Rindfleisch werden ca. 8 kg Futtermittel benötigt und der Wasserverbrauch liegt zwischen 15.000 – 20.000 Litern pro 1 kg Rindfleisch. Dabei ist auch der Wasserverbrauch für die Reinigung der Ställe etc. mit einkalkuliert. Zum Vergleich werden für 1 kg Avocados rund 1.000 Liter Wasser benötigt. Häufig werden von der Fleischindustrie und Fleischverfechtern genau diese wasserintensiven Beeren als Beispiel herangezogen wenn es um pflanzliche Ernährung geht.

Nicht nur dass man auch bei der pflanzlichen Ernährung auch auf Avocados verzichten könnte, es wird auch eine “Whataboutism” betrieben der seines gleichen sucht. Zwar werden bei der Herstellung von 1kg Mandeln tatsächlich fast genauso viel Liter Wasser benötigt wie bei der Produktion von 1kg Rindfleisch. Bei der Herstellung der Mandelmilch sieht das aber schon wieder ganz anders aus. Diese verbraucht nur ca. 320 Liter Wasser für 1 Liter Mandelmilch. Auch hier zum Vergleich, die Herstellung von 1 Liter Kuhmilch benötigt 1.000 Liter Wasser.

Fleisch und tierische Produkte gegen Pflanzen

Es werden also bei manchen Produkten wie bei manchen Nüssen und Beeren ebenfalls hohe Mengen an Wasser benötigt, allerdings nicht im gleichen Umfang wie bei der Erzeugung von tierischen Produkten. Demnach ist eine vegane Lebensweise auch für den Wasserverbrauch bzw. die Ressourcenverschwendung etc. vorzuziehen. Für die Mandelmilch gibt es mit Hafermilch, Reismilch und andere Milcharten auch viele weitere Möglichkeiten den Wasserverbrauch zu reduzieren. Ins besondere Hafermilch benötigt deutlich weniger Wasser als Mandeln und damit auch deutlich weniger als 1 kg Rindfleisch.

Zumal mit 1 kg Mandeln mehr Menschen ernährt werden können als mit 1 kg Rindfleisch aber das sei nur am Rande erwähnt. Vor allem Pflanzen schneiden hier sehr gut ab denn diese benötigen deutlich weniger Wasser als unsere Tierhaltungsindustrien. Rund 30% des weltweit genutzten Wassers geht auf die Herstellung von tierischen Produkten zurück.

Was kannst Du tun?

Jede Kaufentscheidung zählt – Du kannst im Supermarkt dich für den Sojaburger anstatt für den Rindfleischburger entscheiden. Oder für eine gute Hafermilch anstatt die Kuhmilch weiter zu fördern. Jede Entscheidung kann in einen Impuls setzen. Wasser sparen und Gewässer nicht beschmutzen hilft ebenso bei unsere Wasserbestände zu erhalten. Die aktuelle Lage zeigt, dass es heute wichtiger als je zuvor ist, sich für eine klima-, umwelt- und vor allem tierfreundliche Ernährung zu entscheiden.

Gerbens-Leenes P.W./ Mekonnen M.M. / Hoekstra A.Y. (2013): The water footprint of poultry, pork and beef: A comparative study in different countries and production systems, Water Resources and Industry, Volumes 1-2, Pages 25-36, Enschede, The Netherlands
Castelo, Jeremiah: What is the Percentage of Drinkable Water on Earth?, (10.04.2018), https://worldwaterreserve.com/water-crisis/percentage-of-drinkable-water-on-earth/ (eingesehen am 29.06.2020)
Worldwatch Institute (Hrsg.) (2004): Meat. No it’s Not Personal. Washington: Worldwatch Institute, World Watch Magazine.
Sonnenberg, Anke / Chapagain, Ashok / Geiger, Martin / August, Dorothea (2009): Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands – Woher stammt das Wasser, das in unseren Lebensmitteln steckt?, Frankfurt am Main, WWF Deutschland. http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/wwf_studie_wasserfussabdruck.pdf
Ercin, A. E. / Aldaya, M. M. / Hoekstra, A. Y. (2011): The Water Footprint of Soy Milk and Soy Burger and equivalent Animal Products. Value of Water Research Report Series No. 49. UNESCO-IHE Institute for Water Education. Delft, Niederlande

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Alle Beiträge zu unseren Themenbereichen werden von veganPWR und Co-Autoren verfasst. Unsere Quellen sind Organisationen wie Peta Deutschland e.V. sowie diverse Tierrechts-Aktivisten wie Ed Winters, Joey Carbstrong und viele weitere. Auch Wissenschaftler wie Niko Rittenau gehören zum Quellenverzeichnis von veganPWR.

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