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Die Vitamin B12-Mangel Lüge

Vitamin B12-Mangel ist ein beliebtes Argument gegen die vegane Ernährung. Doch was steckt dahinter? Haben Veganer*innen tatsächlich einen Vitamin B12-Mangel wenn sie sich ausschließlich von Pflanzen ernähren? Gehen wir gemeinsam etwas tiefer in die Materie und schauen uns die Vorwürfe und den Wahrheitsgehalt dieser Argumente etwas genauer an...

Die Vitamin B12-Mangel Lüge bezieht sich nicht auf den eigentlichen Effekt den eine pflanzliche Ernährung auf den Körper hat, sondern dient vielmehr dazu die vegane Lebensweise bzw. vegane Ernährung zu diskreditieren. Das und häufige und zu meist erste Argument gegen eine vegane Ernährung ist: “Vitamin B12 bekommst Du nur von Tieren!”

Aber stimmt das so überhaupt? Wieviel ist dran an diesen Behauptungen und können Veganer*innen wirklich an Mangelerscheinungen leiden? Diese Fragen kann man relativ schnell und einfach beantworten wenn man sich genauer ansieht, was Vitamin B12 überhaupt ist, wo es vorkommt und wozu wir Menschen dieses Vitamin benötigen.

Die Vitamin B12-Mangel Lüge

Vitamin B12 ist die Vereinfachung der Vitamin B12-Gruppe. Cobalamine sind chemische Verbindung, die in allen Lebewesen vorkommen und vereinfacht als Vitamin B12 bezeichnet werden. Umgangssprachlich wird oft das Adenosylcobalamin auch als Vitamin B12 bezeichnet, welches wohl der wichtigste Vertreter aus der Gruppe ist. Beim Menschen sind zwei Cobalamin-abhängige Enzyme bekannt, die am Stoffwechsel der Aminosäuren teilnehmen.

Vorkommen von Vitamin B12

Tiere, also auch wir Menschen sind nicht in der Lage Vitamin B12 selbst herzustellen. Wir müssen es also über die Nahrung aufnehmen. B12 kommt in der Natur vor, genauer gesagt wird es von Mikroorganismen – insbesondere Bakterien produziert. Im menschlichen oder tierischen Organismus wird das B12 vor allem in der Leber und Niere akkumuliert. In Pflanzen kann nur extrem weniger bis fast gar kein B12 gefunden werden.

Kein Vitamin B12 in Pflanzen?

Damit würden doch die Anti-Veganer*innen Recht haben, oder nicht? Vitamin B12 kommt also in der Tat in Pflanzen kaum vor, außer evtl. in einigen Algenarten (Die Wissenschaft ist sich hier aber noch nicht einig). Also würde eine pflanzliche Ernährung einen Mangel ausmachen können. Die Vitamin B12-Mangel Lüge wäre also die Wahrheit und nach den Fakten keine Lüge. Aber schauen wir genauer hin stellen wir fest, dass auch in tierischen Produkten nur Vitamin B12 vorhanden ist, weil die Tiere es mit der Nahrung aufnehmen. Durch den Verzehr von Fleisch gelangt es dann in den menschlichen Körper. Aber woher bekommen es die Tiere denn?

Genau hier ist der Knackpunkt… Auch Tiere müssen ja das Vitamin B12 aus der Nahrung erhalten und können es nicht selbst produzieren. So wie wir Menschen eben auch. Die Tiere bekommen Futter von uns Menschen, damit mästen wir sie um sie anschließend töten und essen zu können. Durch unsere Monokulturen und den Ackerbau sind unsere Böden nicht mehr wie sie einst waren. Es gibt in der Natur nicht mehr viel von den Mikroorganismen welche das B12 produzieren. Also supplementieren wir das Tierfutter mit Vitamin B12, damit die Tiere genug davon haben und wir Menschen dann wiederum auch. Ist das nicht sinnvoll?

Mangelerscheinungen

Es können Mangelerscheinungen auftreten welche aber auch bei anderen Ernährungsformen vorkommen können. Richtig ist, dass bei der veganen Ernährung wenig Vitamin B12 in der Nahrung vorhanden ist. Teilweise werden aber Produkte wie Sojamilch oder Mandelmilch mit Vitamin B12 supplementiert. Es schadet aber nicht Nahrungsergänzungsmittel einzusetzen wenn man sicher gehen will. Es gibt viele Veganer*innen die niemals Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen haben und dennoch gesund sind. Man kann generell bei Nährstoffen etc. nicht pauschalisieren.

Auch der Konsum von Fleisch alleine muss nicht zwingend zu einer ausreichenden Menge an Vitamin B12 führen. Alkoholismus kann beispielsweise die Aufnahme hemmen. Mangelerscheinungen können allerdings massive Schäden im Körper anrichten. So kann es zu einer perniziösen Anämie kommen, einer Erkrankung des Blutbildes welches das zentrale Nervensystem schädigen kann. Neurologische Dysfunktionen können dabei ebenfalls auftreten.

Sollte man als Veganer*in Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?

Kurz und knapp, Ja wir empfehlen die Einnahme von Vitamin B12 und anderen Vitaminen um den Körper vor Mangelerscheinungen zu schützen und gesund zu leben. Es gibt zahlreiche Ergänzungsmittel am Markt welche für eine vegane Ernährung geeignet sind.

Haben die Anti-Veganer*innen also Recht mit ihrem Argument?

Nein! Sie haben Recht in dem Sinne, dass in Pflanzen wenig bis kein Vitamin B12 vorkommt. Das schließt aber die vegane Ernährung nicht aus und macht sie erst recht nicht ungesund. Im Gegenteil. Durch das Zuführen von Ergänzungsmittel hat man eine gute Kontrolle. Auch Nicht-Veganer*innen sollten für die Gesundheit, vor allem im Winter auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen beispielsweise auf die B-Vitamine wie auch Vitamin B6.

Vitamin B12 ist also kein Problem bei einer veganen Lebensweise.
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Alle Beiträge zu unseren Themenbereichen werden von veganPWR und Co-Autoren verfasst. Unsere Quellen sind Organisationen wie Peta Deutschland e.V. sowie diverse Tierrechts-Aktivisten wie Ed Winters, Joey Carbstrong und viele weitere. Auch Wissenschaftler wie Niko Rittenau gehören zum Quellenverzeichnis von veganPWR.

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