Tierversuche in Deutschland sind nach wie aus bestimmten Bereichen nicht wegzudenken, sagen die einen. Die anderen verweisen auf die zahlreichen Studien die es zu Tierversuchen gibt und wie unnötig und unnütz diese doch sein. Benötigen wir im Jahr 2022 wirklich noch Tierversuche um bestimmte “wissenschaftliche” Zusammenhänge besser zu verstehen bzw. sie testen zu können?
Tierversuche in Deutschland
Jährlich werden Millionen Tiere für sogenannte “wissenschaftliche Zwecke” missbraucht. Die Zahlen sind zwar seit 2020 gesunken, das bedeutet aber nicht, dass die Politik und Forschung in diesem Bereich Fortschritte machen würde. Wegen der Covid-19 Pandemie wurden Forschungsaktivitäten und Tierversuche zurückgefahren oder abgebrochen. Dennoch werden unzählige Tiere in deutschen Versuchslaboren gequält und getötet.
Viele Tierversuche sind in der Grundlagenforschung zu finden. Hier sind die Zahlen sogar gestiegen. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt es zahlreiche Vorschriften beispielsweise bei Chemikalien für Experimente wie Sicherheitstests. Es gibt also gesetzlich vorgeschriebene Misshandlungen an Tieren. Sind wir nicht ein tolles Land?
Anzahl der Tiere
Die Anzahl der Tiere in Versuchslaboren variiert etwas. So geben die offiziellen Zahlen einen Wert von 2,5 Millionen Tieren an. Die weiteren 4 Millionen Tiere, die gezüchtet, als “Überschuss” getötet und wie Müll entsorgt werden, tauchen in der Statistik nicht mit auf. Es gibt mehr Tierversuche an Hamstern, Pferden und Schafen. 2020 wurden laut offiziellen Zahlen ca. 2.100 Hamster in Laboren missbraucht. Das sind rund 1.000 Tiere mehr als im Vorjahr. Die Zahlen sanken bei Hunden und Katzen, stiegen dafür aber bei Frettchen, Rindern und Schafen. Bei Eseln und Pferden ist der Anstieg besonders deutlich zu erkennen. 2019 waren es ca. 1.00 Tiere, während die Zahl auf über 2.200 Tiere im Jahr 2020 gestiegen ist. Das macht einen satten Anstieg von 180 Prozent aus.
Welche Tierarten werden für Tierversuche in Deutschland missbraucht?
Tierversuche in Deutschland hat eine lange Tradition, das klingt aber irgendwie so nett und freundlich. Der Gegenteil ist der Fall. Am häufigsten werden Versuche an Nagetieren durchgeführt. Vor allem Mäuse und Ratten sind hier im Fokus der Wissenschaft. Aber auch andere Tierarten werden für Tierversuche verwendet. Allein die Menschenaffen sind hier ausgenommen:
- Affen
- Fische
- Frösche
- Esel
- Hamster
- Hunde
- Kalmare und Kraken
- Kaninchen
- Katzen
- Mäuse
- Meerschweinchen
- Pferde
- Ratten
- Schafe
- Schweine
- Vögel
- Würmer
- Reptilien wie Bartagamen und Schlangen
- Verschiedene Insekten
Tiere sind fühlende Lebewesen, die sich ein unversehrtes Leben ohne Leid und Schmerz wünschen. Der Missbrauch von Tieren zu „wissenschaftlichen Zwecken“ ist unmoralisch und speziesistisch.
Warum sind Tierversuche erlaubt?
Laut Tierschutzgesetzt dürfen in Deutschland nur Tierversuche durchgeführt werden, wenn es keine Alternative gibt. Ob allerdings eine tierversuchsfreie Methode ein geeigneter Ersatz wäre, ist Auslegungssache. Für Medikamente sind Tierversuche sogar gesetzlich vorgeschrieben und auch Chemikalien gibt es Vorgaben welche Tiere und Versuche an Tieren involvieren.
Obwohl sich die Wissenschaft weitgehend einig ist, dass Tiere Gefühle haben und Schmerz empfinden, werden trotzdem weltweit unzählige Tiere in Tierversuchen misshandelt und getötet. Tierversuche in Deutschland sind zu bestimmten Zwecken weiterhin erlaubt. Beispielsweise für die Grundlagenforschung, Forschung zu Krankheiten, Umweltschutz im Interesse der Gesundheit von Menschen und Tieren, Sicherheitsprüfungen, Forschungen zur Arterhaltung und weitere.
Interessant ist hierbei, dass auch Versuche gemacht werden können die im Interesse von Tieren sein soll. Wie seltsam und zynisch ist diese Haltung. Wir benötigen ein generelles Verbot von Tierversuchen. Unterstütze die Bürgerinitiative für einen Ausstieg aus Tierversuchen.